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Eine junge Frau bringt den Müll aus ihrem Off Camper weg
Eine junge Frau bringt den Müll aus ihrem Off Camper weg

Zero Waste Camping – wie geht das?

Verena Autorin
Artikel von Verena

Ich packe meine Koffer und nehme mit ... das Nötigste! Nachhaltigkeit beginnt schon zuhause beim Packen. Zero Waste ist stark mit dem Minimalismus-Gedanken verknüpft. Das bedeutet: Weniger ist mehr – die Backpacking-Philosophie.


Grundausstattung

Gepäck

Achtet beim Packen darauf, wirklich nur das mitzunehmen, was Ihr tatsächlich braucht. Je nach Länge des Campingtrips variiert das natürlich. Plant im Voraus. Seht Euch den Wetterbericht an und packt entsprechende Kleidungsstücke ein. Für jede Wetterlage ein Stück genügt meist. Dann seid Ihr vorbereitet. Und nicht zu vergessen: Weniger dabei zu haben, bedeutet auch, weniger Sprit zu verbrauchen.

Bücher

Papier ist zwar aus nachwachsendem Rohstoff, aber Holz ist ebenfalls eine wertvolle Ressource, von der zu viel verbraucht wird. Lesen auf dem Smartphone, Tablet oder eBook-Reader erspart nicht nur Gewicht und Platz, sondern auch Papier. Allerdings hat ein eBook Reader erst dann eine gute Ökobilanz, wenn Ihr viel lest. Aber auch Hörbücher sind eine gute Alternative, während man im Campingstuhl den tollen Ausblick genießt.

Essen

Essen und Trinken sind DIE Müllquellen Nummer eins beim Campen. Das belegte Brötchen vom Bäcker zum Frühstück, die Portion Nudeln zum Mitnehmen, der Coffee to go oder das Grillgut in der Alufolie. Grade unterwegs greifen wir oft darauf zurück und tappen in die Müllfalle. Die gute Nachricht: Ihr müsst auf gutes Essen nicht verzichten – im Gegenteil.

Vorbereiten und Einkaufen

Der beste Weg, Zero Waste Camping zu machen, ist selbst zu kochen und kein abgepacktes Essen zu kaufen. Überlegt Euch schon bevor es losgeht was Ihr in etwa kochen wollt, was Ihr dafür braucht oder wie Ihr die Rezepte eventuell vereinfachen könnt. Dann könnt Ihr die Produkte und Lebensmittel teilweise schon von zu Hause mitnehmen und vermeidet Sachen doppelt zu kaufen. Das spart am Ende nicht nur Müll, sondern auch Geld. Bei mir darf zum Beispiel die Gewürzauswahl nie fehlen.
Grade trockene Produkte wie Reis, Nudeln, Quinoa, Couscous, Müsli und Nüsse könnt ihr euch in Gläser oder Stoffbeutel abfüllen und die unterwegs direkt wiederverwenden. Beim Einkaufen lautet die Devise dann: Stoffbeutel statt Plastiktüte. Auch Papiertüten sind keine allzu gute Alternative. Sie hat erst nach mindestens dreimaliger Benutzung einen besseren ökologischen Fußabdruck als die Plastiktüte. Mit einem Beutel fahrt Ihr immer am besten. So könnt Ihr auch beim Campen müllfrei einkaufen.

Besteck und Geschirr

Wir haben in jedem Camper ein komplettes Koch- und Geschirrset für Euch mit an Bord. Informationen zur weiteren Ausstattung findest Du hier. So braucht Ihr sowieso nicht auf Plastikgabel und Pappteller zurückgreifen. Falls das nicht ausreichen sollte, oder Ihr ohne Camper unterwegs seid, ist ein Besteck-Set aus Gabel, Löffel und Messer unverzichtbar. Gibt es in jedem Outdoor-Ausstatter. Das ist nicht nur zum Zero Waste Camping gut, mich persönlich hat es sogar auf Dienstreisen schon oft gerettet.
Auch ein Brettchen und ein dicht verschließbarer Teller, ein Schraubglas und eine Brotdose gehört zur Grundausstattung für unterwegs. Darin könnt Ihr auch übriges Essen aufbewahren und sogar ToGo-Essen einfüllen lassen. Auch beim Einkauf können diese Utensilien gelegen kommen. Im Supermarkt oder auf dem einheimischen Wochenmarkt oder beim Bauern könnt Ihr Lebensmittel wie Käse oder Fleisch an der Theke in die Dose oder das Glas füllen lassen.
Greift bei Geschirr, Dosen und Besteck dabei am besten zu Edelstahl. Das gilt auch für Campingkochtöpfe. Aluminium kann bei säurehaltigem Essen (wie z.B. Tomatensauce) ins Essen übergehen, ebenso wie die Weichmacher aus dem Plastik.
Ebenfalls zur Grundausstattung für den Urlaub unterwegs gehören: Stoffservietten oder Geschirrtücher statt der Küchenrolle, eine French Press oder Bialetti für den Gaskocher, und die, die es ganz genau nehmen, haben auch noch Edelstahl- oder Glasstrohhalme dabei.

Verzicht auf Alufolie und Alugrillschale

Eine beliebter Dauerbrenner beim Campingurlaub sind die berühmten Folienkartoffeln oder der Fisch in Alufolie, die bequem am Lagerfeuer oder auf dem Grill zubereitet werden. Allerdings ist Alufolie nicht nur gesundheitlich umstritten, sie hinterlässt auch einen wirklich miesen ökologischen Fußabdruck und ist fürs Zero Waste Camping nicht gut zu gebrauchen. Zwar kann Aluminium grundsätzlich gut recycelt werden, das für die Aluherstellung benötigte Bauxit wird aber unter unglaublich schlechten Bedingungen für Mensch und Umwelt abgebaut. Daher sollten wir es möglichst meiden. Tipps hierzu bieten Seiten wie Smarticular.

Abwasch

Obwohl man im Urlaub ist, muss auch im Camper der Abwasch gemacht und gelegentlich der Putzlappen geschwungen werden. Wer nicht auf Kernseife, Essig und Backpulver als altbewährte Hausmittel zurückgreifen möchte, kann umweltfreundliche und biologisch abbaubare (!) Reinigungs- und Waschmittel kaufen (bei Off inklusive). Sie sind in Drogerien und Biomärkten erhältlich und stellen eine gute Alternative zu herkömmlichen Produkten dar. Und das nicht nur beim Zero Waste Camping. Mit an Bord sollten außerdem auswaschbare Tücher und Lappen, eine kompostierbare Bürste aus natürlichen Materialien und ein Topfkratzer zum Abwaschen sein.
VW Beach Innenraumaufnahme mit gedecktem Frühstückstisch.

Trinken

Trinkwasser

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Trinkwasser. Informiert Euch vor der Abfahrt, wie die Trinkwasserqualität an eurem Ziel ist. Häufig könnt Ihr Wasser aus der Leitung völlig bedenkenlos trinken. Sollte das Wasser nicht unbedenklich sein, könnt Ihr überlegen, ob ihr auf Wasserfilter oder sogenannte Lifestraws umsteigen wollt. Der Wasserfilter sollte sich dabei nach Art der Verschmutzung richten. So gibt es viele Filter, die zwar Bakterien filtern, allerdings keine Viren. Lasst Euch hierzu am besten in einem Fachgeschäft beraten. Oder kauft Trinkwasser einfach in möglichst großen Kanistern oder Containern, die Ihr dann anschließend recyceln könnt.

Unterwegs

Zum Mitnehmen auf Wanderungen darf die Trinkflasche natürlich auch nicht fehlen. Plastikflaschen verursachen viel Müll. Grade wenn es Einwegflaschen sind, wie oft außerhalb Deutschlands. Und selbst wenn – es ist doch ein bisschen nervig, alle Flaschen einzusammeln und am Ende des Urlaubs säckeweise wieder im Supermarkt abzugeben. Und dann landet eben doch eine im Müll. Das muss nicht sein – mit einer Trinkflasche im Gepäck.
Optimal ist eine Glasflasche mit Schnappverschluss. Diese sind allerdings sehr schwer. Deshalb sind Trinkflaschen aus Kunststoff besonders beliebt unter Reisenden. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein, aus welcher Art Plastik die Flasche besteht. Sie sollte frei von BPA sein, da das ins Wasser übergehen kann und gesundheitlich sehr bedenklich ist. Auch Aluflaschen können innen nicht sichtbar mit Plastik beschichtet sein. Flaschen aus Edelstahl sind ein guter Kompromiss und besonders robust. Auch diese Tipps eignen sich nicht nur für das Zero waste Camping, sondern auch für Deinen Alltag.
Kaffee im Camper

Und der Coffee to go?

Dass ToGo-Becher eine kleine aber schwere Umweltsünde sind, ist mittlerweile ziemlich bekannt. Der Grund: Die Becher bestehen aus Verbundmaterialen, die schwer bis gar nicht recycelbar sind. Die bessere Alternative für den Kaffee an der Raststätte: Mehrweg-ToGo-Becher, die Ihr schon dabei habt. Gibt es auch als Thermovariante, damit der Kaffee oder Tee heiß bleibt.
Frau sitzt mit Kaffee am See

Hygiene und Bad

Hygiene ist ein wichtiges Thema. Aber auch hier fällt jede Menge Müll an. Konventionelles Duschgel und Shampoo sind einfach so praktisch. Leider sind sie aber nicht nur in Plastikflaschen zu kaufen, sie enthalten auch häufig Mikroplastik, das unsere Umwelt, sowie Mensch und Tier extrem schadet. Was stattdessen also nutzen?

Fragt mal die Oma

Die kannte es noch, das gute alte Seifenstück. Feste Seife gibt es sowohl zum Duschen als auch als Haarseife. In einer Dose lässt sie sich auch super beim Campen mitnehmen.
Dasselbe gilt auch für Deo. Auch das gibt es mittlerweile in fester Form ohne Verpackung. Oder ihr mischt es Euch selbst zusammen. Smarticular hat einige tolle Rezepte dafür. Anstelle der Bodylotion könnt Ihr Öl verwenden. Es sollte ein natives Öl sein. Das könnt Ihr in der Küche gleich mitnutzen.
Im Allgemeinen solltet Ihr darauf achten, biologisch abbaubare Seifen und Reinigungsprodukte zu verwenden. Dann spricht auch nichts dagegen, das Dusch- und Abwaschwasser im Freien abzulassen.
Seife und Pinsel fürs Bas

Zweimal täglich drei Minuten

Auch Zähne putzen geht müllfrei. Ersatz für die Zahnbürste aus Plastik sind solche aus Bambus oder Holz. Sie sind oft bis auf die Borsten kompostierbar. Als Ersatz für Zahncreme teste ich grade Zahnputztabletten. Man kann sie online bestellen oder in Unverpacktläden kaufen. Ehrliches Urteil: Etwas gewöhnungsbedürftig, aber absolut ok. Und das obwohl ich sehr skeptisch war. Ein Päckchen Natronpulver sollte sowieso nie unterwegs fehlen. Damit kann man notfalls nicht nur Zähne putzen, sondern auch stark verschmutze Pfannen reinigen. Es ist ein wahrer Alleskönner.

Weniger ist mehr

Über die Frage, ob man sich im Urlaub wirklich schminken muss wie für einen Discoabend lässt sich vielleicht streiten. Aber wie so häufig gilt auch beim Zero Waste Camping im Bad: Weniger ist mehr! Viele Cremes und Döschen brauchen wir überhaupt nicht. Schon gar nicht im Camper, in dem man eh schon auf kleinstem Raum lebt. Wer auch beim Campen nicht auf Make-up verzichten möchte, kann abends die Schminke einfach mit Öl und einem auswaschbaren Läppchen entfernen. So spart Ihr euch die Wattepads und Abschminktücher.

Und der wichtigste Tipp: Stresst euch nicht!

Ihr seid im Urlaub! Das ist die Zeit, in der man entspannt und Stress hinter sich lässt. Deshalb sollte Nachhaltigkeit auch auf keinen Fall zum Stressfaktor werden. Manchmal führt auch hundertprozentiger Einsatz nicht zu völliger Müllvermeidung. Glasflaschen ohne Pfand oder auch die Verpackung von Milchprodukten, die manchmal nur schwer in Pfandgläsern zu kaufen sind, fallen trotz aller Bemühungen an. Und das ist auch ok. Ihr habt es versucht. Entsorgt solche Überbleibsel einfach dort, wo sie ordentlich recycelt werden können.

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