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Ein Mann und eine Frau arbeiten an einem Lagerfeuer
Ein Mann und eine Frau arbeiten an einem Lagerfeuer

Wildcamping in Europa

In den Camper einsteigen und losfahren. Die Natur erleben. Frische Luft atmen. Sonnenuntergänge anschauen. Und dann ganz spontan genau da übernachten, wo es grad am schönsten ist. Schön wär's!
So einfach ist es leider selten. Und dieser Traum vom Wildcamping, vom grenzenlosen, individuellen Reisen, hat spätestens dann oft ein Ende, wenn die ersten "Campen verboten"-Schilder auftauchen.
Ein Mann und eine Frau kochen an einem Campingtisch vor ihrem Camper

Wildcamping

Erlaubt, geduldet oder streng verboten?

Es gibt unzählige Bestimmungen, die sich nicht nur von Land zu Land, sondern sogar zwischen Regionen unterscheiden. Und die Regelungen sind oft so undurchsichtig, dass aus instagrammable Vanlife ganz schnell Gesetzbücher und Paragraphen studieren wird.

Allgemeines zu Wildcamping in Europa

Was ist Wildcamping?

Wildcamping bedeutet freies Übernachten in mobilen Räumen außerhalb ausgewiesener Stell- oder Campingplätze. Das kann das Aufstellen eines Zeltes oder freies Stehen mit dem Auto, Camper oder Wohnmobil sein. Den Reiz davon macht vor allem die Individualität und Nähe zur Natur aus. Deswegen sind Waldgebiete und Küstenregionen bei dieser Art zu Reisen besonders beliebt.
Aber die Regelungen sind unübersichtlich und in den allermeisten Fällen ist wildes Campen so wenig konkret geregelt, dass man auf die Berücksichtigung von Toleranzbereichen ebenso wie das Wohlwollen lokaler Behörden angewiesen ist.

Was sind gängige Wildcampingregeln?

  1. Rücksicht auf die Natur und die lokale Bevölkerung stehen beim Wildcamping an erster Stelle. Punkt.
  2. In der Regel gilt ein Abstand zu Wohnhäusern einzuhalten. Zur groben Orientierung dient eine Mindestdistanz von 150 Metern.
  3. In den meisten Ländern gelten Wildcampingverbote in Naturschutzgebieten und Nationalparks.
  4. Wildcampen ist beinahe immer zeitlich begrenzt: Sogar das Jedermannsrecht beschränkt den Aufenthalt auf maximal 2 Tage. Danach solltest du weiterreisen!
  5. In den allermeisten Fällen kommt Wildcamping nur für eine begrenzte Personen-, bzw. Zeltanzahl in Frage: Camper-Gruppen mit großen Zeltlagern sind auch in Ländern, die das Wildcampen erlauben, ungern gesehen.
  6. Es wird klar zwischen freiem Stehen (nämlich motorisiertem Übernachten), zelten und biwakieren unterschieden. Deswegen solltest du immer doppelt checken, ob in Regionen, die das Wildcampen grundsätzlich erlauben, auch das Übernachten in Autos oder Campervans gestattet ist.

Warum ist Wildcampen verboten?

Wildcampingverbote dienen vor allem dem Schutz der Natur. Das Aufstellen von Zelten oder das Parken von Fahrzeugen stellt eine extreme Belastung für Flora und Fauna dar und auch die Anwesenheit von Menschen in natürlichen Räumen hinterlässt großen Schaden: Tiere werden von Lautstärke oder Lagerfeuerrauch aus ihrem Lebensraum vertrieben und Abfall und Abwasser verschmutzen die Natur.
Auswirkungen entstehen auch für die lokale Bevölkerung im Urlaubsland: Wildcamping kollidiert nicht nur regelmäßig mit Eigentumsrechten und Regelungen zur Landnutzung, komplett autarkes Reisen schadet auch dem lokalen Tourismus. Mit der Nutzung von Campingplätzen und der Gastronomie vor Ort unterstützt du natürlich auch die lokale Wirtschaft und gibst der Urlaubsregion zurück.

Wie hoch sind die Strafen für unerlaubtes Wildcampen?

Je nach Land variieren Bußgelder meist zwischen 50€ und 500€.
In einzelnen Fällen – und wenn schwerer Schaden an der Natur hinterlassen wurde – können Strafgelder allerdings auch ins Vierstellige reichen.
Ein Bett im Kornfeld

Jedermannsrecht & Wildcamping in Skandinavien

Das Jedermannsrecht der skandinavischen Länder macht Wildcampen vergleichsweise leicht. Dabei handelt es sich um eine alte Regelung, das jedem Menschen ein Recht an der Natur zuspricht. Wildcampen abseits von ausgeschriebenen Zeltplätzen ist hier also erlaubt. Das betrifft sogar Privatgrund! Nur Naturschutzgebiete und Nationalpark sind in vielen Fällen davon ausgenommen – dies wird üblicherweise aber deutlich gekennzeichnet.

Mensch & Natur

Verhaltensregeln beim Wildcampen

  • Hinterlasse den Platz mindestens so sauber, wie du ihn vorgefunden hast!

  • Achte darauf, Tiere und Natur nicht durch Lärm oder Feuer zu stören!

  • Entsorge Grauwasser nur an dafür vorgesehenen Stationen!

  • Nimm Rücksicht auf Einwohner:innen und Mitcamper:innen!

  • Unterstütze den lokalen Tourismus und gib deiner Urlaubsregion etwas zurück!

Wildcamping Tipp Nr. 1

Freundlich nachfragen

Mit einem Anruf bei den lokalen Behörden können meist hilfreiche Tipps und eine ganze Portion mehr Klarheit eingeholt werden. Außerdem stellen die meisten Landwirte bei freundlicher Nachfrage gerne einen Fleck auf ihrer Wiese zum übernachten zur Verfügung und du ersparst dir eine schlaflose Nacht, in der du nur darauf wartest, bis du entdeckt wirst.