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Ein Grand California Van steht auf einer Wiese, eine Frau kurbelt die Markise aus.
Ein Grand California Van steht auf einer Wiese, eine Frau kurbelt die Markise aus.

Wildcampen in Deutschland – Was erlaubt ist und was nicht

Autor Felix
Artikel von Felix

Beim Wildcampen in Deutschland musst Du auf einiges achten, da die Gesetzeslage leider alles andere als eindeutig ist.


Man könnte sagen, Camping hat sich in Deutschland fast zur Nationalsportart entwickelt. Fragt man in anderen Ländern nach, wie der ideale Urlaub aussieht, so landet Camping meistens auf einem der hinteren Plätze. Warum in ein stickiges Zelt zwängen, wenn sich am Playa Es Trenc ein Hotel und Luxusresort an das nächste reiht? Der typische deutsche Sommerurlauber lässt sich davon a lá „Man spricht Deutsch“ nicht beirren und zuckelt Jahr für Jahr in die vielen Länder Europas, um dort zu campen. Oder man erkundet die eigene Heimat mit dem Camper, schließlich gibt es oft das ein oder andere Juwel vor der eigenen Haustüre. Viel abenteuerlicher wird es natürlich, wenn man plant, die Nacht abseits der kommerziellen Campingplätze zu verbringen und wild zu campen. Geht das in Deutschland so einfach? Und auf was musst Du dabei achten? Wir haben alle Fakten zum Thema Wildcampen Deutschland für Dich!

Was sagt das Gesetz zum Wildcampen und frei stehen in Deutschland?

Gleich vorweg: Wildcamping im klassischen Sinn ist in Deutschland grundsätzlich per Gesetz verboten. Einzelne Bundesländer eröffnen allerdings verschiedene Grauzonen, bei denen meistens nicht zwischen wild zelten und frei stehen unterschieden wird. Die gesetzlichen Regelungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, was der Übersicht nicht gerade zugutekommt. Um Dir einen kleinen Überblick zu verschaffen, haben wir uns ein paar Bundesländer genauer angesehen:
Bayern:
Bayern steht dem Wildcampen leider mit einer Null-Toleranz Politik entgegen. Bei widerrechtlichem Übernachten in Naturschutzgebieten werden bis zu 2.500 € fällig. Das ist europaweit beinahe Spitzenwert.
Brandenburg:
Kommen wir zu einem Wildcamper-freundlichem Bundesland: In Brandenburg ist es Wanderern, Reitern oder Kanufahrern auf Touren grundsätzlich gestattet für eine Nacht ein Zelt aufzuschlagen. Privates Gelände muss natürlich trotzdem gemieden werden.
Waldweg in Deutschland mit Blick auf eine Waldhütte.
Baden-Württemberg:
Baden-Württemberg hat ähnlich harte Gesetze wie Bayern was das Wildcampen anbelangt. Nur die Strafen fallen „günstiger“ aus. Hier werden bei Zuwiderhandlung 500 € fällig.
Schleswig-Holstein:
Wildcampen ist in Schleswig-Holstein grundsätzlich verboten, aber es gibt eine tolle Ausnahme: Unter dem Namen Wildes Schleswig-Holstein hat das Bundesland 20 Übernachtungsplätze in der Natur geschaffen, auf denen es offiziell gestattet ist, für eine Nacht zu rasten.
Nordrhein-Westfalen:
NRW sieht Wildcamper ähnlich ungern, wie seine Nachbarbundesländer. Etwa 80 € werden hier pro Nacht fällig, was vergleichsweise wenig ist. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Im Naturpark Hohes Venn-Eifel darf man als Privatperson für eine Vergütung von 10 € pro Nacht legal wildcampen.
Mecklenburg-Vorpommern:
Auch hier ist Wanderern grundsätzlich eine Übernachtung in der freien Natur gestattet. Absolut fernhalten solltest Du Dich wie überall Orts von Naturschutzgebieten und Nationalparks.
Ganz pauschal müssen wir Dir aber vom Wildcampen in Nationalparks und Naturschutzgebieten abraten. Wer hier erwischt wird, der kann mit einem hohen Bußgeld und einer Anzeige rechnen. Zudem zählt Deutschland zu einem der am dichtesten besiedelten Länder Europas, was eine Konfrontation mit einem wütenden Förster oder Nationalparkbesucher nicht gerade unwahrscheinlich macht.
Zwei lächelnde Frauen, die am Berg sitzen.

Welche Alternativen gibt es zum Wildcampen in Deutschland?

Nur weil das klassische Wildcampen in Deutschland verboten ist, heißt das nicht, dass es hierzulande keine Möglichkeiten gibt, abseits von Campingplätzen zu nächtigen. Wir möchten Dir ein paar Alternativen vorstellen.
Trekkingplätze
Sogenannte Trekkingplätze bilden die Schere zwischen Wildcampen und Zeltplätzen. Sie sind ursprünglich für Wanderer gedacht und bieten minimale Ausstattung. Diese Plätze sind jedoch in den meisten Fällen nicht kostenlos, allerdings belaufen sich die Kosten pro Nacht auf 10-15 € und sind damit relativ erschwinglich.
Private Stellplätze
Eine weitere Alternative stellen private Stellplätze dar, gerade wenn Du mit dem Camper oder Wohnmobil unterwegs bist. Auf Seiten wie alpacacamping.de stellen Privatpersonen ihren Garten, Hof oder Wiese als Stellplatz zur Verfügung. Gebucht werden kann gleich online, ohne auf Bestätigung des Besitzers warten zu müssen. Wer nach ausgefallenen Plätzen sucht und seine Ruhe und Freiheit haben möchte, der sollte diese Möglichkeit auf jeden Fall auf dem Schirm haben.
Biwakieren
Wem selbst das nicht „wild“ genug ist, dem bleiben noch unsere letzte Möglichkeit: Biwakieren. Unter Biwakieren versteht sich das schlafen unter freiem Himmel. In allen Bundesländern, außer Berlin, ist es zudem gestattet sich ein Tarp zu spannen, um vor Wind und Wetter geschützt zu sein. Das Ganze ist nicht mit dem klassischen Zelten zu verwechseln, das ist nämlich verboten. Biwakieren hingegen ist rechtlich gesehen eine Grauzone und somit gestattet.
Ein Grand California Van steht auf einer Wiese, etwas entfernt davon liegt daneben ein Hund.

Off Guide

Wusstest du dass du zum Camper gleich eine ganze Reiseroute buchen kannst? Der Off Guide entwirft individuell geplante Routen für Camper. Diese sind auf deine persönlichen Urlaubsansprüche abgestimmt und enthalten Orte, Stellplätze, Aktivitäten und Restaurants. Für einen Roadtrip ohne Planungsstress. P.S.: Flexibel bliebst Du trotzdem, denn der Off Guide liefert Input und gebucht wird nichts.

Wie verhalte ich mich beim Camping richtig?

Die Allermeisten von uns campen aus Naturverbundenheit und für das unvergleichliche Gefühl von Freiheit. Leider schadet dies in vielen Fällen sowohl der Natur, als auch der lokalen Wirtschaft. Hier sind ein paar Tipps, die du beim Wildcampen auf jeden Fall beachten solltest.

  • Hinterlasse den Platz so sauber, wie du ihn vorgefunden hast!

  • Achte darauf Tiere und Natur nicht durch Lärm oder Feuer zu stören!

  • Entsorge Grauwasser an dafür vorgesehenen Stationen!

  • Nimm Rücksicht auf Einwohner:innen und Mitcamper:innen!

  • Unterstütze den lokalen Tourismus und gib deiner Urlaubsregion etwas zurück!

Entzünde auf keinen Fall ein offenes Feuer! Das kann besonders in trockenen Monaten gefährlich sein, da auch in Deutschland Waldbrandgefahr herrscht. Die Strafen hierauf übertreffen außerdem bei weitem das Bußgeld, das Du fürs illegale Wildcampen zahlen musst.

Fazit

Wildcampen ist in Deutschland weiterhin ein sehr heikles Thema. Wer bereit ist Kompromisse einzugehen, den erwarten aber trotzdem tolle Stell- oder Trekkingplätze, die wenig mit dem Massenphänomen Campingplatz zu tun haben. Um dem Image der Wildcamper nicht noch zusätzlich zur Last zu fallen, verhalte Dich so unauffällig wie möglich. Wer keinen Anlass zur Verärgerung gibt, der kommt auch in Deutschland sehr weit. Informiere Dich am besten immer zu den lokalen Regelungen in deinem Bundesland. Wir hoffen, für Dich war der ein oder andere Tipp dabei, um Deinen nächsten Roadtrip mit dem Auto oder Camper unvergesslich zu machen!

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